Eddy Merckx auf dem Rad bei Dwars Door Vlaanderen: sechsmal der Chef-Häher
Am Mittwoch, den 27. März, findet die 79. Ausgabe der Dwars Door Vlaanderen statt. Für uns von Eddy Merckx Bikes hat dieses Rennen einen besonderen Platz in unseren Radsportherzen. Im Laufe der Jahre hat ein Fahrer mit einem Eddy-Merckx-Rad sechsmal gewonnen.
Seit 1945
Waregem ist für uns Belgier nicht nur für sein Pferderennen oder seine Fußballmannschaft bekannt. Seit 1945 findet in der westflämischen Stadt auch jedes Jahr ein Rennen statt. Bis 1998 ging das Rennen als Dwars Door België durchs Leben. Heute ist es unter Radsportfans besser bekannt als Dwars Door Vlaanderen.
Lange Zeit bildete Dwars Door Vlaanderen den Auftakt zu den heiligen flämischen Radsportwochen, doch seit einigen Jahren ist es der letzte Ansporn, den die Fahrer am Mittwoch vor dem Hochamt der Flandern-Rundfahrt suchen. Lesen Sie im Folgenden den Bericht über sechs denkwürdige Siege auf Eddy-Merckx-Rädern, von Vanderaerden bis Wallays.
Lange Zeit bildete Dwars Door Vlaanderen den Auftakt zu den heiligen flämischen Radsportwochen, doch seit einigen Jahren ist es der letzte Ansporn, den die Fahrer am Mittwoch vor dem Hochamt der Flandern-Rundfahrt suchen. Lesen Sie im Folgenden den Bericht über sechs denkwürdige Siege auf Eddy-Merckx-Rädern, von Vanderaerden bis Wallays.
1986 - Heldenhafter Vanderaerden
Eric Vanderaerden sorgte 1986 für den ersten Triumph von Eddy Merckx bei der Dwars Door België. Obwohl er erst 24 Jahre alt war, hatte er bereits fünf Etappensiege bei der Tour de France und seine erste Flandernrundfahrt gewonnen.
Die 1986er Ausgabe der Dwars Door België war eine heldenhafte Angelegenheit. Regen und Wind verwandelten das Rennen in eine bleierne Abfahrt, so dass das Rennen gleich in der ersten Stunde ins Wanken geriet. Nach knapp 75 Kilometern war nur noch eine Ausreißergruppe von 20 Fahrern übrig, darunter Vanderaerden und Adrie van der Poel. Wenige Augenblicke später gelang unter anderem Marc Sergeant und Noël Segers der Sprung an die Spitze des Rennens. Top-Favorit Sean Kelly hatte den Kampf verpasst und war nicht mehr dabei.
Aus dieser Spitzengruppe konnten sich Noël Segers, Frits Pirard, Martin Kemp und Adrie van der Poel absetzen. Doch trotz der verzweifelten Versuche von Vanderaerden, die Verfolgung aufzunehmen, wuchs der Vorsprung der vier Spitzenreiter auf zwei Minuten an.
Nach 120 Rennkilometern legte Vanderaerden die Karten auf den Tisch: Er löste die Verfolgergruppe auf. Nur Jozef Liekens und Sergeant reagierten auf diesen Angriff. Zwanzig Kilometer später schlossen sie zu den Führenden auf, doch Vanderaerdens Hunger war noch nicht gestillt. Er setzte sich erneut ab und wurde von van der Poel und Sergaent eingeholt. Augenblicke später erreichten sieben weitere Fahrer den Anschluss. Sie würden unter sich ausmachen, wer in Waregem gewinnen würde.
Im Sprint griff Vanderaerden früh an und gewann nach einem berühmten Power-Sprint mit mehreren Längen Vorsprung vor van der Poel und Peter Stevenhaagen. Nach einem dritten Platz '83 und einem zweiten Platz '85, kam Vanderaerden bei der Dwars Door België endlich in Fahrt. Im Jahr 1991 fügte Vanderaerden dem belgischen Klassiker noch einen zweiten Sieg hinzu.
Die 1986er Ausgabe der Dwars Door België war eine heldenhafte Angelegenheit. Regen und Wind verwandelten das Rennen in eine bleierne Abfahrt, so dass das Rennen gleich in der ersten Stunde ins Wanken geriet. Nach knapp 75 Kilometern war nur noch eine Ausreißergruppe von 20 Fahrern übrig, darunter Vanderaerden und Adrie van der Poel. Wenige Augenblicke später gelang unter anderem Marc Sergeant und Noël Segers der Sprung an die Spitze des Rennens. Top-Favorit Sean Kelly hatte den Kampf verpasst und war nicht mehr dabei.
Aus dieser Spitzengruppe konnten sich Noël Segers, Frits Pirard, Martin Kemp und Adrie van der Poel absetzen. Doch trotz der verzweifelten Versuche von Vanderaerden, die Verfolgung aufzunehmen, wuchs der Vorsprung der vier Spitzenreiter auf zwei Minuten an.
Nach 120 Rennkilometern legte Vanderaerden die Karten auf den Tisch: Er löste die Verfolgergruppe auf. Nur Jozef Liekens und Sergeant reagierten auf diesen Angriff. Zwanzig Kilometer später schlossen sie zu den Führenden auf, doch Vanderaerdens Hunger war noch nicht gestillt. Er setzte sich erneut ab und wurde von van der Poel und Sergaent eingeholt. Augenblicke später erreichten sieben weitere Fahrer den Anschluss. Sie würden unter sich ausmachen, wer in Waregem gewinnen würde.
Im Sprint griff Vanderaerden früh an und gewann nach einem berühmten Power-Sprint mit mehreren Längen Vorsprung vor van der Poel und Peter Stevenhaagen. Nach einem dritten Platz '83 und einem zweiten Platz '85, kam Vanderaerden bei der Dwars Door België endlich in Fahrt. Im Jahr 1991 fügte Vanderaerden dem belgischen Klassiker noch einen zweiten Sieg hinzu.
1989 - Dirk De Wolf spielt solo smart
Drei Jahre nach Vanderaerdens Sieg war es Zeit für den nächsten Sieg eines Eddy-Merckx-Bikes. Diesmal war Dirk De Wolf der Sieger. De Wolf fuhr 1989 die fünfte Saison in Folge für das Team Hitachi. Bemerkenswert dabei ist, dass kein Geringerer als die belgische Fußballlegende Paul Van Himst als stellvertretender Teammanager fungierte.
89 setzte sich eine Gruppe von zehn Fahrern 80 Kilometer vor dem Ziel ab. Zu den Ausreißern gehörten Herman Frison, David Mann, Nico Verhoeven, Dirk De Wolf und der noch sehr junge Johan Museeuw.
Bald hatten sie einen Vorsprung von mehreren Minuten, woraufhin das Peloton nachgab. Zwanzig Kilometer vor dem Ziel war es De Wolf, der angriff. Der Rest der Gruppe zögerte, und "Wolfke" fuhr einen Vorsprung von zwei Minuten heraus.
Der damals 28-jährige De Wolf kam allein in Waregem an, mit einem Vorsprung von 1 Minute und 45 Sekunden auf Theo de Rooij. Den Sprint um den verbleibenden Podiumsplatz gewann Johan Museeuw.
89 setzte sich eine Gruppe von zehn Fahrern 80 Kilometer vor dem Ziel ab. Zu den Ausreißern gehörten Herman Frison, David Mann, Nico Verhoeven, Dirk De Wolf und der noch sehr junge Johan Museeuw.
Bald hatten sie einen Vorsprung von mehreren Minuten, woraufhin das Peloton nachgab. Zwanzig Kilometer vor dem Ziel war es De Wolf, der angriff. Der Rest der Gruppe zögerte, und "Wolfke" fuhr einen Vorsprung von zwei Minuten heraus.
Der damals 28-jährige De Wolf kam allein in Waregem an, mit einem Vorsprung von 1 Minute und 45 Sekunden auf Theo de Rooij. Den Sprint um den verbleibenden Podiumsplatz gewann Johan Museeuw.
2003 - Robbie McEwen siegt im Handumdrehen
Nach einer 15-jährigen Durststrecke ohne Eddy Merckx-Sieg war es 2003 wieder so weit. Robbie McEwen gewann den Sprint aus einer Ausreißergruppe von 14 Fahrern mit überwältigender Mehrheit.
Es war ein Sieg, der mit einigem Druck verbunden war. Lotto-Domo war schwach in die Saison gestartet und die Presse war besonders kritisch. Der ewige Rivale Quick Step-Davitamon befand sich nämlich in guter Form. Die Lotto-Fahrer waren also darauf bedacht, etwas zu zeigen.
Der Verlauf des Rennens war sehr traditionell. Drei Ausreißer wählten die Strecke und bekamen eine maximale Zugabe von acht Minuten. Dahinter organisierten die Teams der Favoriten die Jagd auf die Ausreißer.
Nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens kam es jedoch zu einem schweren Sturz. Das größte Opfer des Sturzes war Johan Museeuw, der den Kampf aufgeben musste. Damit hatte Quick Step-Davitamon seinen großen Mann verloren und es lag an Vandenbroucke und Boonen, diese Rolle zu übernehmen. Boonen tat dies zunächst mit Verve, denn er sorgte am Oude Kwaremont für eine Spaltung des Pelotons. Baden Cooke, Leon Van Bon, Nick Nuyens, Frank Vandenbroucke und McEwen gehörten zu den Fahrern, die die Trennung überlebten.
Cooke fühlte sich an diesem Tag nicht gut und versuchte immer wieder, sich von seinen Mitausreißern abzusetzen. Trotzdem war es Jo Planckaert, der am letzten Anstieg des Tages einem entscheidenden Angriff am nächsten kam. Auch Planckaert konnte sich nicht allein absetzen und fuhr mit vierzehn Fahrern in Richtung Waregem.
Unter diesen vierzehn Fahrern befanden sich auch vier Lotto-Domo-Fahrer. Es war eine ideale Situation, um einen starken Zug für McEwen zu bilden. Es kam zu einigen verzweifelten Angriffsversuchen, aber der Lotto-Zug konnte jede Lücke schließen. Peter Van Petegem setzte sich schließlich an die Spitze, gefolgt von Van Bon, Stefan Van Dijk und schließlich McEwens letztem Versuch. Auf dem Podium wurde er von Cooke und Max van Heeswijk flankiert.
McEwens Reaktion danach sprach Bände: "Ich bin sehr glücklich, dass ich heute gewinnen konnte, aber es ist auch ein Sieg für das Team. Wir waren konstant dabei und zum Schluss haben wir das Rennen kontrolliert und den Sprint angezogen. Es ist sehr gut ausgegangen."
Mit diesem Klassikersieg war der Zug für Lotto-Domo nun richtig abgefahren. Van Petegem gelang das Double aus De Ronde und Roubaix und McEwen gewann in dieser Saison weitere Etappen bei der Italien- und der Schweiz-Rundfahrt.
Es war ein Sieg, der mit einigem Druck verbunden war. Lotto-Domo war schwach in die Saison gestartet und die Presse war besonders kritisch. Der ewige Rivale Quick Step-Davitamon befand sich nämlich in guter Form. Die Lotto-Fahrer waren also darauf bedacht, etwas zu zeigen.
Der Verlauf des Rennens war sehr traditionell. Drei Ausreißer wählten die Strecke und bekamen eine maximale Zugabe von acht Minuten. Dahinter organisierten die Teams der Favoriten die Jagd auf die Ausreißer.
Nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens kam es jedoch zu einem schweren Sturz. Das größte Opfer des Sturzes war Johan Museeuw, der den Kampf aufgeben musste. Damit hatte Quick Step-Davitamon seinen großen Mann verloren und es lag an Vandenbroucke und Boonen, diese Rolle zu übernehmen. Boonen tat dies zunächst mit Verve, denn er sorgte am Oude Kwaremont für eine Spaltung des Pelotons. Baden Cooke, Leon Van Bon, Nick Nuyens, Frank Vandenbroucke und McEwen gehörten zu den Fahrern, die die Trennung überlebten.
Cooke fühlte sich an diesem Tag nicht gut und versuchte immer wieder, sich von seinen Mitausreißern abzusetzen. Trotzdem war es Jo Planckaert, der am letzten Anstieg des Tages einem entscheidenden Angriff am nächsten kam. Auch Planckaert konnte sich nicht allein absetzen und fuhr mit vierzehn Fahrern in Richtung Waregem.
Unter diesen vierzehn Fahrern befanden sich auch vier Lotto-Domo-Fahrer. Es war eine ideale Situation, um einen starken Zug für McEwen zu bilden. Es kam zu einigen verzweifelten Angriffsversuchen, aber der Lotto-Zug konnte jede Lücke schließen. Peter Van Petegem setzte sich schließlich an die Spitze, gefolgt von Van Bon, Stefan Van Dijk und schließlich McEwens letztem Versuch. Auf dem Podium wurde er von Cooke und Max van Heeswijk flankiert.
McEwens Reaktion danach sprach Bände: "Ich bin sehr glücklich, dass ich heute gewinnen konnte, aber es ist auch ein Sieg für das Team. Wir waren konstant dabei und zum Schluss haben wir das Rennen kontrolliert und den Sprint angezogen. Es ist sehr gut ausgegangen."
Mit diesem Klassikersieg war der Zug für Lotto-Domo nun richtig abgefahren. Van Petegem gelang das Double aus De Ronde und Roubaix und McEwen gewann in dieser Saison weitere Etappen bei der Italien- und der Schweiz-Rundfahrt.
2005 - Nico Eeckhout mit seinem zweiten Sieg
2005 war es Zeit für den ersten Sieg für einen der Vorläufer des heutigen Team Flanders - Baloise. Das Team von Christophe Sercu hat eine gute Geschichte mit Dwars Door Vlaanderen und Nico Eeckhout war als damaliger Leader der absolute Vertreter dieser Geschichte.
Bei der 60. Ausgabe von Dwars Door Vlaanderen blieb das Rennen bis etwa 60 Kilometer vor dem Ziel geschlossen. Am Paterberg war es Nico Mattan, der die Forcierung anführte. Die Steilheit dieses Abhangs führte zu einer Ausreißergruppe von 14 Fahrern, darunter die Top-Favoriten Tom Boonen und Peter Van Petegem. Das Peloton hing in den Seilen.
Mattan machte weiter Druck auf die anderen und setzte sich 30 Kilometer vor dem Ziel ab. In der Holstraat reagierte Stijn Devolder mit Boonen an seinem Rad, doch kurz darauf verpassten Van Petegem und Boonen den entscheidenden Kampf gegen den Führenden Mattan. Boonen sagte hinterher, dass er nach Mailand-Sanremo nicht die Beine hatte, um alles in Grund und Boden zu fahren.
Eeckhout hingegen war stets wachsam. Das taten auch Nick Nuyens, Mathew Hayman, Baden Cooke und Marcus Burghardt, um nur einige zu nennen. Hayman unternahm acht Kilometer vor dem Ziel einen weiteren Angriff, konnte aber den Sprint nicht verhindern. In diesem Sprint zeigte sich Nico Eeckhout eindeutig als der Stärkste. Er gewann vor Roger Hammond und Gabriele Balducci.
Nach seinem Sieg im Jahr 2001 war dies bereits sein zweiter Dwars Door Vlaanderen für Eeckhout. Nach dem Zieleinlauf blickte er begeistert zurück. "Ich habe gesehen, dass Boonen und Van Petegem nicht zurückgekommen sind, aber selbst mit diesen Jungs ist ein Sprint in einer so kleinen Gruppe immer schwierig. Ich habe mich gut gefühlt, und wenn ich nach einem harten Rennen am Ende sprinten kann, weiß ich, dass ich stark bin. Der frischeste Fahrer hat gewonnen, denke ich."
Auch bei späteren Auflagen zeigte Eeckhout mehrmals, dass ihm dieses Rennen auf den Leib geschrieben war. In den Jahren 2007 und 2009 wurde er jeweils Zweiter, und 2008 schaffte er es sogar als Dritter auf das Podium.
Bei der 60. Ausgabe von Dwars Door Vlaanderen blieb das Rennen bis etwa 60 Kilometer vor dem Ziel geschlossen. Am Paterberg war es Nico Mattan, der die Forcierung anführte. Die Steilheit dieses Abhangs führte zu einer Ausreißergruppe von 14 Fahrern, darunter die Top-Favoriten Tom Boonen und Peter Van Petegem. Das Peloton hing in den Seilen.
Mattan machte weiter Druck auf die anderen und setzte sich 30 Kilometer vor dem Ziel ab. In der Holstraat reagierte Stijn Devolder mit Boonen an seinem Rad, doch kurz darauf verpassten Van Petegem und Boonen den entscheidenden Kampf gegen den Führenden Mattan. Boonen sagte hinterher, dass er nach Mailand-Sanremo nicht die Beine hatte, um alles in Grund und Boden zu fahren.
Eeckhout hingegen war stets wachsam. Das taten auch Nick Nuyens, Mathew Hayman, Baden Cooke und Marcus Burghardt, um nur einige zu nennen. Hayman unternahm acht Kilometer vor dem Ziel einen weiteren Angriff, konnte aber den Sprint nicht verhindern. In diesem Sprint zeigte sich Nico Eeckhout eindeutig als der Stärkste. Er gewann vor Roger Hammond und Gabriele Balducci.
Nach seinem Sieg im Jahr 2001 war dies bereits sein zweiter Dwars Door Vlaanderen für Eeckhout. Nach dem Zieleinlauf blickte er begeistert zurück. "Ich habe gesehen, dass Boonen und Van Petegem nicht zurückgekommen sind, aber selbst mit diesen Jungs ist ein Sprint in einer so kleinen Gruppe immer schwierig. Ich habe mich gut gefühlt, und wenn ich nach einem harten Rennen am Ende sprinten kann, weiß ich, dass ich stark bin. Der frischeste Fahrer hat gewonnen, denke ich."
Auch bei späteren Auflagen zeigte Eeckhout mehrmals, dass ihm dieses Rennen auf den Leib geschrieben war. In den Jahren 2007 und 2009 wurde er jeweils Zweiter, und 2008 schaffte er es sogar als Dritter auf das Podium.
2006 - Frederik Veuchelen: Der Diener wird zum Meister
Einer der bemerkenswertesten Siege auf einem Eddy-Merckx-Rad stammt von Frederik Veuchelen. Auch er fuhr für das damalige Team Chocolate Jacques / Topsport Vlaanderen. Im Jahr 2006 gelang dem Team der zweite Sieg in Folge bei Dwars Door Vlaanderen.
Alles begann mit der Ausreißergruppe des Tages. In vielen Fällen ist dies ein Mittel, um sein Team ins Rampenlicht zu rücken und sich als Fahrer der Öffentlichkeit vorzustellen. Aber sehr selten, wenn alles passt, singen die frühen Ausreißer bis ins Ziel. Das war bei der Dwars Door Vlaanderen 2006 der Fall. Nach gut zehn Kilometern setzten sich vier Fahrer vom Peloton ab. Mit von der Partie: Veuchelen, David Boucher, Kevin Neirynck und Harald Starzengruber. Das Quartett bekam schnell freie Fahrt und konnte sich nach 90 Rennkilometern einen riesigen Vorsprung von bis zu 18'20" sichern.
Nach und nach begann die Truppe von Tom Boonen an diesem gigantischen Vorsprung zu knabbern. Aber würden sie die Führenden noch rechtzeitig einholen können? Mit Beschleunigungen auf dem Oude Kwaremont und der Côte de Trieu lichtete sich das Feld auf eine Gruppe von 13 Fahrern. Auch an der Spitze wurde nicht stillgehalten. Von der ursprünglichen Vierergruppe blieben nur Veuchelen und Boucher übrig. Zu Beginn der beiden Lokalrunden hatten die Ausreißer noch einen Vorsprung von 3'30".
Boonen kämpfte derweil im Hintergrund, aber die Kilometer waren zu Ungunsten der Verfolger. Veuchelen konnte sich von Boucher absetzen und hatte einen Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von 20 Sekunden. Das Peloton kam blitzschnell heran, aber Veuchelen blieb dran. Die Dwars Door Vlaanderen wurde zum zweiten Mal in Folge von einem Fahrer aus dem Stall von Planckaert und Sercu gewonnen.
Für Veuchelen war es der schönste Sieg seiner Karriere. Gleichzeitig war es aber auch ein sehr emotionaler Sieg. Er widmete den Sieg seiner Mutter und seinem Vater, da die Familie in den Wochen zuvor durch die Hölle gegangen war. Frederiks Vater war ein leidenschaftlicher Radfahrer und bei einer Radtour in Italien war er schwer gestürzt. Er brach sich einen Wirbel und lag mehrere Tage lang im Koma. Erst in der Woche von Dwars Door Vlaanderen trat eine spektakuläre Besserung ein. Die Blumen danach waren daher für Frederiks Eltern bestimmt.
2017 hängte Veuchelen sein Fahrrad an den Haken. Derzeit arbeitet der Brabander als Cheftrainer bei Intermarché - Wanty, wo er unter anderem das afrikanische Toptalent Biniam Girmay betreut.
Alles begann mit der Ausreißergruppe des Tages. In vielen Fällen ist dies ein Mittel, um sein Team ins Rampenlicht zu rücken und sich als Fahrer der Öffentlichkeit vorzustellen. Aber sehr selten, wenn alles passt, singen die frühen Ausreißer bis ins Ziel. Das war bei der Dwars Door Vlaanderen 2006 der Fall. Nach gut zehn Kilometern setzten sich vier Fahrer vom Peloton ab. Mit von der Partie: Veuchelen, David Boucher, Kevin Neirynck und Harald Starzengruber. Das Quartett bekam schnell freie Fahrt und konnte sich nach 90 Rennkilometern einen riesigen Vorsprung von bis zu 18'20" sichern.
Nach und nach begann die Truppe von Tom Boonen an diesem gigantischen Vorsprung zu knabbern. Aber würden sie die Führenden noch rechtzeitig einholen können? Mit Beschleunigungen auf dem Oude Kwaremont und der Côte de Trieu lichtete sich das Feld auf eine Gruppe von 13 Fahrern. Auch an der Spitze wurde nicht stillgehalten. Von der ursprünglichen Vierergruppe blieben nur Veuchelen und Boucher übrig. Zu Beginn der beiden Lokalrunden hatten die Ausreißer noch einen Vorsprung von 3'30".
Boonen kämpfte derweil im Hintergrund, aber die Kilometer waren zu Ungunsten der Verfolger. Veuchelen konnte sich von Boucher absetzen und hatte einen Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von 20 Sekunden. Das Peloton kam blitzschnell heran, aber Veuchelen blieb dran. Die Dwars Door Vlaanderen wurde zum zweiten Mal in Folge von einem Fahrer aus dem Stall von Planckaert und Sercu gewonnen.
Für Veuchelen war es der schönste Sieg seiner Karriere. Gleichzeitig war es aber auch ein sehr emotionaler Sieg. Er widmete den Sieg seiner Mutter und seinem Vater, da die Familie in den Wochen zuvor durch die Hölle gegangen war. Frederiks Vater war ein leidenschaftlicher Radfahrer und bei einer Radtour in Italien war er schwer gestürzt. Er brach sich einen Wirbel und lag mehrere Tage lang im Koma. Erst in der Woche von Dwars Door Vlaanderen trat eine spektakuläre Besserung ein. Die Blumen danach waren daher für Frederiks Eltern bestimmt.
2017 hängte Veuchelen sein Fahrrad an den Haken. Derzeit arbeitet der Brabander als Cheftrainer bei Intermarché - Wanty, wo er unter anderem das afrikanische Toptalent Biniam Girmay betreut.
2015 - Jelle Wallays beendet das perfekte Mannschaftsspiel
Für den vorläufig letzten Sieger auf einem Eddy Merckx-Rad kehren wir ins Jahr 2015 zurück. Genau zehn Jahre nach ihrem ersten Triumph bei Dwars Door Vlaanderen feierte Topsport Vlaanderen - Baloise erneut.
Beim Start in Roeselare nieselte es, und das wirkte sich deutlich auf das Feld aus. Es dauerte bis Kilometer 70, bis sich eine Gruppe absetzen konnte. Schließlich setzte sich eine Gruppe von neun Fahrern ab, darunter Matthias Brandle, Adrien Petit, Gert Dockx und Jelle Wallays.
Auf den nächsten 70 Kilometern blieben die Ausreißer zusammen, doch nach den ersten Hügeln begann der Vorsprung zu bröckeln. Während die Ausreißer einer nach dem anderen vom Peloton eingeholt wurden, spürte Wallays am Eikenberg, dass sein Moment gekommen war. Er beschleunigte aus der Spitzengruppe heraus und erwartete das herannahende Peloton.
Das Peloton kam tatsächlich sehr schnell an. Am Taaienberg sorgte Michal Kwiatkowski für einen Paukenschlag. Dabei hatte er mit Dylan Van Baarle und Wallays' Teamkollegen Edward Theuns zwei Begleiter. Die drei fuhren auf Wallays zu und das Finale konnte beginnen. Aus dem Hintergrund versuchten Lars Boom und Stijn Devolder den Rückstand aufzuholen, stürzten aber beide in der gleichen Kurve.
An der Spitze konnte der Poker beginnen. Für Topsport Vlaanderen - Baloise bot sich eine einmalige Gelegenheit, die Verlängerung in einen Sieg umzuwandeln. Bis zum letzten Kilometer blieb das Quartett gut zusammen, und unter dem Lappen setzte sich Wallays als Erster ab. Kwiatkowski und Van Baarle beobachteten sich gegenseitig und Theuns hielt als vorbildlicher Teamkollege die Beine still. Wallays fuhr im Alleingang zum Sieg und jubelte auf der Strecke. Edward Theuns machte die Party für das Team komplett. Im Sprint setzte er sich gegen Kwiatkowski und Van Baarle durch und bescherte Topsport Vlaanderen - Baloise einen einzigartigen Doppelsieg.
Wallays und Theuns reagierten hinterher überglücklich. "Das Wetter liegt mir und dieses Rennen auch", sagte Wallays im Pressezelt. "Ich wusste, dass ich weitermachen musste, denn in der ersten Pause hatte ich schon ziemlich viel Kraft verloren. Es war meine einzige Chance, als eine kleine Gruppe zu mir aufschloss und es war perfekt, dass Edward bei mir war. Es war fantastisch!"
Auch Theuns war euphorisch: "Es war ideal für uns. Ich konnte mich auf meinen Sprint verlassen, weil ich weiß, dass ich ziemlich schnell bin. Jelle konnte dann versuchen, das Zögern der anderen beiden auszunutzen, und das hat perfekt geklappt. Eins und zwei ist wirklich fantastisch für uns und für das Team."
Nach seiner Zeit bei Topsport Vlaanderen - Baloise wechselte Wallays für fünf Saisons zu Lotto und schließlich für drei weitere Saisons zum französischen Cofidis. Im vergangenen Winter gab Wallays seinen Rücktritt vom Radsport bekannt. Im Jahr 2024 wird sich Wallays auf den Triathlon konzentrieren und will an fünf Iron Mans teilnehmen. Für den Herbst hat er sich die Schotter-Weltmeisterschaften in Leuven als großes Ziel gesetzt.
Beim Start in Roeselare nieselte es, und das wirkte sich deutlich auf das Feld aus. Es dauerte bis Kilometer 70, bis sich eine Gruppe absetzen konnte. Schließlich setzte sich eine Gruppe von neun Fahrern ab, darunter Matthias Brandle, Adrien Petit, Gert Dockx und Jelle Wallays.
Auf den nächsten 70 Kilometern blieben die Ausreißer zusammen, doch nach den ersten Hügeln begann der Vorsprung zu bröckeln. Während die Ausreißer einer nach dem anderen vom Peloton eingeholt wurden, spürte Wallays am Eikenberg, dass sein Moment gekommen war. Er beschleunigte aus der Spitzengruppe heraus und erwartete das herannahende Peloton.
Das Peloton kam tatsächlich sehr schnell an. Am Taaienberg sorgte Michal Kwiatkowski für einen Paukenschlag. Dabei hatte er mit Dylan Van Baarle und Wallays' Teamkollegen Edward Theuns zwei Begleiter. Die drei fuhren auf Wallays zu und das Finale konnte beginnen. Aus dem Hintergrund versuchten Lars Boom und Stijn Devolder den Rückstand aufzuholen, stürzten aber beide in der gleichen Kurve.
An der Spitze konnte der Poker beginnen. Für Topsport Vlaanderen - Baloise bot sich eine einmalige Gelegenheit, die Verlängerung in einen Sieg umzuwandeln. Bis zum letzten Kilometer blieb das Quartett gut zusammen, und unter dem Lappen setzte sich Wallays als Erster ab. Kwiatkowski und Van Baarle beobachteten sich gegenseitig und Theuns hielt als vorbildlicher Teamkollege die Beine still. Wallays fuhr im Alleingang zum Sieg und jubelte auf der Strecke. Edward Theuns machte die Party für das Team komplett. Im Sprint setzte er sich gegen Kwiatkowski und Van Baarle durch und bescherte Topsport Vlaanderen - Baloise einen einzigartigen Doppelsieg.
Wallays und Theuns reagierten hinterher überglücklich. "Das Wetter liegt mir und dieses Rennen auch", sagte Wallays im Pressezelt. "Ich wusste, dass ich weitermachen musste, denn in der ersten Pause hatte ich schon ziemlich viel Kraft verloren. Es war meine einzige Chance, als eine kleine Gruppe zu mir aufschloss und es war perfekt, dass Edward bei mir war. Es war fantastisch!"
Auch Theuns war euphorisch: "Es war ideal für uns. Ich konnte mich auf meinen Sprint verlassen, weil ich weiß, dass ich ziemlich schnell bin. Jelle konnte dann versuchen, das Zögern der anderen beiden auszunutzen, und das hat perfekt geklappt. Eins und zwei ist wirklich fantastisch für uns und für das Team."
Nach seiner Zeit bei Topsport Vlaanderen - Baloise wechselte Wallays für fünf Saisons zu Lotto und schließlich für drei weitere Saisons zum französischen Cofidis. Im vergangenen Winter gab Wallays seinen Rücktritt vom Radsport bekannt. Im Jahr 2024 wird sich Wallays auf den Triathlon konzentrieren und will an fünf Iron Mans teilnehmen. Für den Herbst hat er sich die Schotter-Weltmeisterschaften in Leuven als großes Ziel gesetzt.
Fotos Vanderaerden und De Wolf: Sammlung KOERS. Museum für Radsport.
Fotos McEwen, Eeckhout, Veuchelen und Wallays: Photo News.
Fotos McEwen, Eeckhout, Veuchelen und Wallays: Photo News.