Der Löwe, Gott und der Kannibale Junior: Eddy Merckx Bikes lieferte Fahrräder an ein legendäres Team zu Beginn des Jahrhunderts

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Das Team war für einige ein Sprungbrett und für andere ein letzter Höhepunkt. Eines der unvergesslichsten Ereignisse war das Podium von Paris-Roubaix 2001, das ausschließlich mit Fahrern dieses legendären Teams besetzt war. Zwei Jahre lang war Eddy Merckx Bikes offizieller Fahrradlieferant von Domo-Farm Frites und trug zu einer Reihe beeindruckender Erfolge bei.

Selten in der Geschichte des Radsports waren so viele große Namen zur gleichen Zeit Teil desselben Teams. Es war, als hätte man ein Puzzle auf den Tisch geworfen und alle Teile fielen perfekt zusammen. Als das neue Team Anfang 2001 gegründet wurde, taufte die Presse es auf den Namen „lebender Turm von Babel“. Patrick Lefevere war vom mächtigen Mapei-Team gekommen und baute die gesamte Organisation auf. Ein neues belgisches Weltklasseteam war geboren.

Absolute Dominanz

Mit Johan „Der Löwe“ Museeuw hatte das Team den besten Klassikerfahrer seiner Zeit in den Reihen. An seiner Seite standen Weltmeister Romans Vainsteins, Bergkönig Richard Virenque und treue Helfer wie Wilfried Peeters und Servais Knaven. Auch der neue Sprintkönig Robbie McEwen sowie der Sohn der größten Legende aller Zeiten, Axel Merckx, gehörten zu Domo-Farm Frites. Zudem bestand das Team aus vielen Fahrern, die später große Bekanntheit erlangen sollten: der Radsportromantiker Bram Tankink, die zukünftigen Nationaltrainer Sven Vanthourenhout und Koos Moerenhout, die Querfeldein-Legende Mario De Clercq und der mysteriöse Kasache Andrey Kashechkin.

Bereits im ersten Jahr übernahm das Team die Kontrolle über Paris-Roubaix. Servais Knaven verwandelte die Dominanz in den größten Sieg seiner Karriere, vor Johan Museeuw und Romans Vainsteins. Ein komplettes Podium, das nur aus Fahrern desselben Teams bestand. Die Bilder gingen um die ganze Radsportwelt, die Sponsoren waren begeistert. Am Ende der Saison brachte Richard Virenque dem Team mit seinem Sieg bei Paris-Tours einen weiteren Weltcup-Erfolg.

Gott und der Pate

Nach einer vielversprechenden Debütsaison kündigte sich 2002 als ein Jahr von höchster Qualität an. Der zukünftige Fotograf Leon Van Bon verstärkte das Team, ebenso wie Nick Nuyens und vor allem Frank Vandenbroucke. Nach einer erfolglosen Zeit bei Lampre-Daikin kehrte „Gott“ in seine Heimat Belgien zurück. Getreu seiner unberechenbaren Karriere wurde es ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Gott auf den Fahrrädern des Kannibalen – poetisch und unvergesslich.

Das Team des „Paten“ Lefevere gewann auch 2002 erneut Paris-Roubaix. Johan Museeuw triumphierte in der „Hölle des Nordens“. Mit dem Sieg bei den HEW Cyclassics fügte er seinem beeindruckenden Palmarès einen weiteren großen Erfolg hinzu. Der verlorene Sohn Richard Virenque kehrte endgültig ins Rampenlicht zurück und gewann eine Etappe der Tour de France, womit er seinen Status als französischer Publikumsliebling festigte.

Nach zwei erfolgreichen Jahren fusionierte Lefevere Domo-Farm Frites mit seiner alten Liebe, Mapei. Quick Step-Davitamon wurde zur neuen Referenz im klassischen Radsport. Die Zusammenarbeit mit Eddy Merckx Bikes endete, wurde jedoch 2010 und 2011 wieder aufgenommen. So bleibt unsere Marke ein integraler Bestandteil des belgischen Radsporterbes – ein Qualitätssiegel, das bis heute vom Team Flanders-Baloise weitergetragen wird.

Fotos: Photo News
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