Über die Eddy-Merckx-Geometrie

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Auf den ersten Blick scheint es nicht viele Unterschiede zwischen dem 525 und dem Mendrisio oder zwischen dem Pévèle und dem Strasbourg zu geben. Und doch liegt der Schwerpunkt des Bikes jedes Mal woanders, was zum Teil das Ergebnis einer ausgeklügelten Geometrie ist. Wir haben uns mit unseren Produktentwicklern zusammengesetzt und sind in die Geheimnisse dieses Millimeterspiels eingetaucht: „Einmal haben wir unseren Schweißmeister Johan Vranckx einen Rahmen schweißen lassen, um selbst zu erfahren, was eine neue Geometrie bewirken würde.

„Die Basis für die Geometrie eines Fahrrads steht seit Jahren fest“, sagen unsere Spezialisten sofort. „Es ist nicht so, dass wir immer wieder von einem weißen Blatt Papier ausgehen und alle möglichen Dreiecke ausprobieren. Die erste Überlegung, die wir anstellen, ist die nach dem Einsatzzweck des Fahrrads. In welchem Segment werden wir das Fahrrad einführen? Für wen soll das Rad gebaut werden? Auf welche Weise wird dieser Fahrer das Fahrrad fahren? Das müssen wir zuerst herausfinden.“

‘Stack’ und ‘Reach’

Jedes Segment erfordert eine andere Geometrie. „Bei einem Schotterrad kann man keine Renngeometrie verwenden. Das würde dazu führen, dass ein Fahrer viel zu nervös auf dem Rad ist. Der vertikale Abstand zwischen dem Tretlager und dem oberen Ende des Steuerrohrs bestimmt den 'Stack'. Je höher dieser ist, desto bequemer sitzt der Fahrer auf dem Rad, während ein niedrigerer Stack besonders aerodynamisch ist. Der „Reach“ wiederum ist der Abstand vom Tretlager zur Mitte des Steuerrohrs. Je länger er ist, desto stabiler und effizienter erlebt der Fahrer seine Fahrt, während ein kompakter Stand sich agil und reaktionsschnell anfühlt.“

Die Dimensionierung eines Fahrrads ist unabhängig von seiner Geometrie. Alle Teile eines Fahrrads können etwas länger sein, bleiben aber in ihren Proportionen gleich. Ein längeres Sitzrohr bietet mehr Platz und ist ideal für größere Fahrer, hat aber keinen großen Einfluss auf das Fahrverhalten des Fahrrads.

Trends

Die Geometrie von Rennrädern ist seit einigen Jahren festgelegt. „Wir haben hier so viel Erfahrung und haben in den letzten Jahren wenig bis gar nichts verändert“, sagt er. So sind es vor allem die Nischenprodukte, die für das nötige Denken sorgen, wobei es sich vor allem um neuere Familien wie All-Road (zu der das Pévèle gehört) und Gravel (zu dem das Strasbourg gehört) handelt.

„Diese Segmente entwickeln sich ständig weiter. Manchmal gibt es hier Trends: Dinge, die auftauchen und nach einer Weile wieder verschwinden. Man kann manchmal mit dem Steuerrohrwinkel, dem Gabelwinkel, dem Sitzrohrwinkel und der Höhe des Tretlagers spielen. Dabei geht es nie um Veränderungen von 5 Grad, höchstens um ein oder 2 Grad. Deshalb finden wir manchmal schon nach ein paar Stunden die richtige Geometrie. Dann gibt es viele Schritte von der Skizze bis zum fertigen Produkt. Das kann mehr als ein Jahr dauern.“

Manchmal ist es auch eine Geschichte von Versuch und Irrtum. „Man kann nicht sofort eine Carbonform für einen bestimmten Rahmen anfertigen lassen. Das kostet eine Menge Geld und muss daher sofort gemacht werden. Um etwas auszuprobieren, haben wir also schon Johan hinzugezogen, der einen Rahmen schweißen kann. Auf diese Weise konnten wir die Geometrie ausprobieren.“

Fahrgefühl

Eine weit verbreitete Weisheit besagt, dass ein bestimmtes Fahrgefühl das direkte Ergebnis der Geometrie ist. Unsere Produktentwickler wollen das jedoch widerlegen. „Sie hat sicherlich einen Einfluss, aber sie ist nicht das Entscheidende. Es ist die Kombination aus Geometrie und Material, die das Fahrgefühl bestimmt. Die Steifigkeit eines Fahrrads, die Carbonzusammensetzung, die Rohre... Diese Dinge machen den Unterschied. Betrachten wir zum Beispiel den Unterschied zwischen dem 525 und dem Mendrisio: Hier liegen die Unterschiede hauptsächlich in der Art des verwendeten Carbons (Ultra High Modulus vs. High Modulus) und in Details wie der Gabel, der Art des Cockpits (integriert vs. nicht integriert und der Art der verwendeten Sattelstütze (D-förmig vs. rund). Obwohl sich das 525 und das Mendrisio geometrisch nicht wesentlich unterscheiden, ist das 525 ein echtes Performance-Bike, während das Mendrisio das Bike für lange Tage im Sattel ist.“

Die Produktentwickler verweisen zum Beispiel auf die Wölbung der Hinterradgabel, die typisch für die Räder von Eddy Merckx ist. „Das sorgt für zusätzlichen Komfort und eine bessere Balance. Die Krümmung ist Teil des Vermächtnisses von Eddy Merckx Bikes, daher halten wir es auch für wichtig, sie am Leben zu erhalten. Unsere Räder sind bekannt für ihr ausgewogenes Fahrgefühl. Unsere Kunden sind damit sehr zufrieden, also halten wir diese Tradition am Leben!“

S-förmige Hinterradgabel

Die S-förmige Hinterradgabel ist charakteristisch für jedes Fahrrad von Eddy Merckx. Sie hat nicht nur einen ästhetischen Zweck: „Diese S-förmige Hinterradgabel bietet zusätzlichen Komfort und verbessert die Balance. Die Krümmung ist Teil des Erbes von Eddy Merckx Bikes, deshalb halten wir es auch für wichtig, sie am Leben zu erhalten. Unsere Bikes sind bekannt für ihr ausgewogenes Fahrgefühl. Unsere Kunden sind damit sehr zufrieden, also bleiben wir dieser Innovation treu!“
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